Mit einer Vielzahl von Aktionen wenden sich Merseburgerinnen und Merseburger am 22. Juni gegen einen geplanten Aufmarsch von Neonazis in ihrer Stadt. Unter dem Motto „Merseburg stellt sich quer“ will das Merseburger Bündnis gegen Rechts den Aufmarsch mit friedlichen Mitteln behindern.
Über 200 Bürgerinnen und Bürger, unter ihnen auch Oberbürgermeister Jens Bühligen, der Landrat des Saalekreises, Frank Bannert, Vereine, Verbände und Initiativen rufen deshalb zu Protesten auf. Geplant sind u.a. eine große Demonstration durch Merseburg (Beginn 12:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz), mehrere Kundgebungen an zentralen Orten der Innenstadt (Übersicht siehe unten), eine Stadtratssitzung unter freiem Himmel (14:00 Uhr, Kreisverkehr König-Heinrich-Straße) und diverse dezentrale Aktionen.
Konsens aller im Merseburger Bündnis gegen Rechts zusammenarbeitender Menschen ist der friedliche und gewaltfreie Protest gegen Neonazis. Hannelore Kraya vom Koordinierungskreis des Bündnisses meint dazu: „Dass die Nazis das Gedenken an den Aufstand des 17. Juni für ihre Zwecke instrumentalisieren wollen, werden wir nicht hinnehmen.“
Dr. Barbara Kaaden, Bürgermeisterin und ebenfalls Mitglied im Koordinierungskreis, ergänzt: „Wer unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit Demokratie abschaffen und Grundrechte mit Füßen treten will, wie Neonazis das tun, gegen den gehen wir auf die Straße. Friedlich und kreativ aber mit dem festen Willen, uns von Neonazis nicht einschüchtern zu lassen.“
Dietrich Altmann, ebenfalls im Koordinierungskreis, fordert die Bürgerinnen und Bürger auf, sich am 22. mit auf den Weg zu machen: „Die Nazis müssen den Widerstand spüren, der ihnen in Merseburg entgegenschlägt. Beteiligen Sie sich deshalb an den Protesten und Aktionen!“
Sebastian Striegel, Landtagsabgeordneter und Koordinierungskreismitglied betont: „Es ist unser Recht, am 22. Juni für Demokratie und gegen Neonazis auf die Straße zu gehen. Wir wollen mit vielfältigen und friedlichen Mitteln den Aufmarsch der Neonazis behindern. Dazu gehören für uns auch Mittel des zivilen Ungehorsams.“
Demonstrations- und Kundgebungsorte
- Demozug des Merseburger Bündnis gegen Rechts, Sammeln ab 11:00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz, Beginn 12:00
- Bislang bekannte stationäre Kundgebungsorte (ab ca. 12:00 Uhr)
- König-Heinrich-Straße/Poststraße: „Nazis Wegbassen!“
- König-Heinrich-Straße 8a: „Demokratie leben. Besser ohne Nazis“
- Burgstraße 9: „Soziale Alternativen zum Regierungshandeln“
- Bahnhofstraße/Ecke Dammstraße: „Für kulturelle Vielfalt“
- Entenplan: Kundgebung der SPD
- Teichstraße/GeusaerStraße/Eisenbahnstraße: Kundgebung der SPD
- Sonderstadtratssitzung unter freiem Himmel, ab 14:00 am Kreisverkehr in der König-Heinrich-Straße
Eine Karte mit Demonstrationsrouten, Kundgebungsorten etc. wird rechtzeitig vom Merseburger Bündnis gegen Rechts bereitgestellt
Informationsmöglichkeiten
- Aufruf zum 22. Juni und Gelegenheit, diesen zu unterzeichnen: www.merseburg-gegen-rechts.de
- Facebook-Seite des Merseburger Bündnis gegen Rechts: www.facebook.com/MerseburgGegenRechts
- Twitter-Kanal von „MER stellt sich QUER“ (am 22. Juni mit live-Informationen zum Demonstrationsgeschehen in der Merseburger Innenstadt): www.twitter.com/MERquergestellt
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